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Als Personalreferentin werde ich täglich mit den unterschiedlichsten Mitarbeiterthemen betraut. Natürlich haben viele Lebensereignisse sowohl im Berufs- als auch im Privatleben einen großen Einfluss.

Wie zum Beispiel das Thema Nachwuchs!

Seit 2014 sind in unserem Vertriebsbereich Bremen 26 Babys von Mitarbeitern und Führungskräften geboren. Wir freuen uns über jedes Baby! So sehr, dass Christian Herlt, seit 2012 Vertriebsdirektor in Bremen und selbst Vater einer achtjährigen Tochter, eine eigene Babywand in seinem Büro hat.

"Working Mums"- So gelingt der Spagat zwischen Beruf und Familie

„Wir sind im Vertriebsbereich Bremen stolz darauf, dass wir mit jedem Vater oder Mutter ein gutes Verhältnis haben, das oft auch in der Elternzeit nicht abbricht. Wir sind sehr zufrieden, dass wir es bisher immer geschafft haben die Wünsche der Mitarbeiter (-innen) mit den Möglichkeiten des Unternehmens unter einen Hut zu bringen, wenn beispielsweise die Rückkehr aus der Elternzeit geregelt wird. Das ist jedoch auch ein beiderseitiges Geben und Nehmen“, so Christian Herlt.

Heute treffe ich mich mit zwei Kolleginnen aus Bremen und möchte darüber berichten, wie sich ihr Leben mit Kindern und Job verändert hat.

Josephine Sarcander ist zweifache Mutter und arbeitet seit ihrem Ausbildungsende 2013 in der Filiale Bremen-Vahr als Kundenbetreuerin. Ich habe Josephine 2009 bei einer Azubi-Bewerberrunde kennengelernt. Schon damals war sie Mutter eines einjährigen Sohnes und beschrieb während der Bewerberrunde, wie schwierig es für sie sei, einen Ausbildungsplatz zu finden. „Zu viele Arbeitgeber glauben, dass eine junge Frau mit Kind die Ausbildung nicht schafft“. Wir haben Josy gern als Azubi eingestellt und sie hat ihren Filialleiter und mich durch ihr Organisationstalent begeistert und den Balanceakt „Ausbildung und Kind“  gemeistert.

Die andere Kollegin in diesem Interview ist Michaela Schleußner. Sie arbeitet als Kundenberaterin in unserer Filiale in Bremen-Huchting und ist Mutter von Johannes und Lena. Michaela hat sich noch während Ihrer Elternzeit entschieden, wieder in Teilzeit ins Berufsleben einzusteigen.

"Working Mums" 1

Michaela, aus welchem Grund hast du dich damals für die Variante „Teilzeit in Elternzeit“ entschieden?

Michaela: Das hat sich einfach so ergeben. Ich hatte erst Elternzeit für meine Tochter über drei Jahre eingereicht und nach zwei Jahren hatte ich zu Hause soweit alles geregelt, dass ich wieder arbeiten wollte.

Du bist jetzt seit knapp fünf Monaten wieder an Bord. Erzähl mal: wie war für dich die erste Zeit als Mutter im Job?

Michaela: Die Nacht vor meinem ersten Arbeitstag konnte ich fast nicht schlafen, so aufgeregt war ich. Ich kannte zwar die Kollegen aus der Filiale Huchting, allerdings hatte ich bisher noch nicht direkt mit ihnen zusammengearbeitet. Aber schon beim Betreten der Filiale habe ich mich durch die Begrüßung samt Blumenstrauß wohl gefühlt. Es hat mich wirklich sehr gefreut, dass ich vom Team Huchting und meinem Filialleiter Maik Bäker so herzlich aufgenommen wurde! Obwohl ich insgesamt vier Jahre zu Hause war, war ich ganz schnell wieder “drin“ und habe mich sehr gut eingelebt. Bis ich wieder mit meiner Arbeit gestartet habe, war mir gar nicht klar, wie sehr mir die Arbeit und der Kontakt zu Kollegen und auch die Kunden gefehlt haben.

Und wie war es für deine Kinder?

Michaela: Meine größte Sorge war, dass sich nicht alles so schnell einpendelt, wenn ich nicht mehr 24 Stunden für die Kinder und Haushalt da bin? Aber das hat sich ganz schnell verflüchtigt, es läuft wirklich super! In meiner Einarbeitung hatte ich zwei Seminare und war sogar bis zu einer Woche dafür in unserem Trainingszentrum in Radevormwald. Die Kinder haben sehr schnell verstanden, dass Mama jetzt arbeiten ist. Mein Mann und meine Mutter haben zu Hause alles super gemanagt!

Wie würdest du den Unterschied beschreiben: Arbeiten damals ohne Kinder, heute mit Kindern?

Michaela: Der größte Unterschied für mich ist die Organisation. Eben nicht mehr nur für mich, sondern auch für die Kinder zu planen. Aber auch im Job stelle ich einen großen Unterschied zu früher fest. Ich habe heute viel mehr Gesprächsthemen mit meinen Kunden. Die Gespräche laufen auf einer ganz anderen Ebene ab, eben viel persönlicher.

Josephine: Die Erfahrung habe ich auch gemacht. Ich habe ein Foto auf meinem Schreibtisch von Elias und Jonas stehen, auf das meine Kunden mich oft ansprechen. Die Beratungsgespräche starten ganz oft mit einem Smalltalk über die Kinder.

Josy, kannst du unseren Lesern kurz erläutern, wie sich deine Rückkehr nach dem zweiten Kind ins Berufsleben gestaltet hat?

Josephine: Ich war während meiner Elternzeit oft als Besuch in der Filiale. Öfter habe ich meinem Chef Sven Ehlers gegenüber signalisiert, dass ich auch früher als gedacht wiederkommen würde. Irgendwann fragte er mich dann, ob ich meine Elternzeit wirklich verkürzen würde. Ich habe dann ganz schnell mit der Planung der Kinderbetreuung begonnen und bin im April 2017 wieder gestartet. Recht schnell in der Einarbeitungszeit hatte ich meine gewohnte Routine in den Kundenberatungen zurück. Das Filialteam hat mich schrittweise an die Aufgaben herangeführt und ich bin froh, dass meine Kollegen mir so schnell wieder Verantwortung übergeben haben.

Was lief privat und beruflich einfach und gut?

Michaela: Ich freue mich, dass meine Wünsche bezüglich Einsatzort und Arbeitszeit eins zu eins übernommen werden konnten. Natürlich ist mir klar, dass auch ich als Mutter eine gewisse Flexibilität, zum Beispiel bei den Arbeitszeiten haben muss, und Arbeiten nur am Vormittag recht schwierig ist, da unsere Kunden in der Regel nachmittags die Filiale besuchen.

Josephine: Ich finde es schön, mal wieder andere Gesprächsthemen mit der Familie und Freunden zu haben. Ich finde es auch wichtig, dass meine Kinder verstehen, dass ich arbeite und ich ihnen damit meine Wertevorstellungen vermitteln kann. Die Arbeitstage sind oft die schönsten Tage in der Woche. Der Austausch mit den Kollegen und Kunden gibt mir oft die Möglichkeit, neue Kraft für die Familie zu tanken.

Was sind Deiner Meinung nach die Hürden einer „Working Mum“, Josephine?

Josephine: Worst Case ist natürlich immer, dass ein Kind krank wird. Das verändert die ganze Planung- sowohl privat als auch beruflich. Mein kleiner Sohn Jonas hatte vor fünf Monaten einen Unfall. Viele Operationen waren nötig und leider gab es immer wieder Komplikationen. Diese Sorgen habe ich natürlich auch mit in den Job genommen. Mein Filialleiter Sven Ehlers zeigte hierfür sehr viel Verständnis und ich bin froh über seine Unterstützung in dieser schwierigen Zeit, in der ich zum Beispiel meine Arbeitszeiten anpassen konnte.

Habt ihr schon mal unsere Kindergarteneinrichtung in unserem Trainingszentrum genutzt?

Michaela: Ich habe mich dagegen entschieden, da die Kinder zu Hause komplett von meiner Familie betreut waren. So hatte ich die Chance, mich voll und ganz aufs Lernen zu konzentrieren.

Josy: Mein großer Sohn Elias geht bereits in die Schule; um den hat sich der Papa während meiner Abwesenheit gekümmert. Jonas habe ich ins Trainingszentrum mitgenommen. Es hat wirklich alles super geklappt und mein Kind hat sich bei der Tagesmutter sehr wohl gefühlt. Ich würde Jonas immer wieder mitnehmen! Und mein Freund war sehr dankbar, dass er sich nur um ein Kind in dieser Zeit kümmern musste.

 

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